F1 22 Review | Wie gut ist die neue Rennsimulation?

Hast du Bock auf die schnellsten Rennautos der Welt? Willst du selbst mal ein Formel-1-Champion werden? Dann ist F1 22 genau das richtige für dich! Das Game ist das offizielle Videozuspiel zur Formel 1, es wurde wie gehabt von Codemasters entwickelt und von EA veröffentlicht. F1 22 beinhaltet natürlich auch das neue Reglement der Formel 1 sowie die zur aktuellen Saison neu eingeführten Boliden. Aber wie gut ist F1 22 wirklich? Wir haben es für dich angezockt.

Pros

• Verbesserte KI
• Geänderte Physik-Engine
• Aktualisierte Spielmodi
• Neue Strecken wie das Miami International Autodrome

Cons

• Die Mikrotransaktionen konzentrieren sich auf F1 Life
• Die Einzelspieler-Storyline von Braking Point wurde entfernt
• Die Fahrhilfe ABS (Antiblockiersystem) ist viel zu overpowered
  

F1 22 Review | Ein Next-Gen-Erlebnis

Wie David Croft sagen würde: Lights out and away we go. Oder mindestens genauso gut: Der Sky-Kommentator Sascha Roos spricht nun die deutschen Texte, der Mann ist jetzt schon 'ne Legende.

Codemasters hat den Kern von F1 22 verändert, indem es neue Reifenmodelle und ein aktualisiertes Aerodynamiksystem hinzugefügt hat. Das hat ein gutes Fahrgefühl geschaffen, denn das Reglement von 2022 aus der Formel 1 hat seinen Weg in F1 22 gefunden. Wäre aber auch bodenlos, wenn nicht.

Ich spiele die F1-Serie seit 2015 und wir kann getrost sagen, dass ich von Codemasters Verbesserungen an F1 22 positiv überrascht bin. Man merkt sofort, dass der ERS-Einsatz viel effektiver ist. Das gilt auch für den DRS-Einsatz, und wenn die beiden kombiniert werden, sind Überholmanöver fast garantiert.

Trotz der Verbesserungen in F1 22 haben zahlreiche Motorsportfans Vorbehalte gegenüber dem Spiel. Sie sind besorgt über die Übernahme von Codemasters durch EA und über die Möglichkeit von Mikrotransaktionen. Der Kern der Formel 1 hat sich jedoch nicht verändert. F1 Life lenkt den Fahrer nicht davon ab, an einem Multiplayer-Rennen teilzunehmen und einen Podiumsplatz zu erreichen. Es ist eher ein sekundäres System, um das man sich keine Sorgen machen muss. Die vorhandenen Mikrotransaktionen stören mich und meine Kollegen dann doch ein wenig.

Nachdem wir F1 22 angezockt haben, waren wir uns alle einig: F1 22 ist besser als GT7. No Cap.

F1 22 Review | Fahrsimulation

Codemasters hat einen fesselnden Rennsimulator entwickelt, indem sie den Abtrieb, das Handling und die Fahrphysik der einzelnen Fahrzeuge verbessert haben. Es spielt keine Rolle, ob du in einem Alfa Tauri oder Mercedes antrittst; es gibt immer noch Möglichkeiten, das Podium zu erreichen. Wenn du die KI nicht zu hoch einstellst, versteht sich. Aber mach dich auf einen Kampf gefasst, denn Codemasters hat die KI-Fahrer überarbeitet. Natürlich muss die realistische Bolidenleistung noch an die Realität angepasst werden, aber das passiert bestimmt mit dem nächsten Update.

Das Bouncing ist leider nicht so umgesetzt worden wie wir uns das vorgestellt hätten, aber das ist wahrscheinlich auch schwierig zu programmieren, zumal das Bouncing von Auto zu Auto und Strecke zu Strecke variiert. Ansonsten können wir sagen, dass sich bis Dato noch kein F1-Spiel so gut hat spielen lassen wie F1 22. Die Mischung zwischen einer guten Arcade und einer richtigen Simulation ist Codemasters hier besonders gut gelungen.

Wer gerade am überlegen ist, ob er sich hier sein erstes F1-Spiel kaufen soll, der muss wissen, dass die Autos je nach Team unterschiedlich performen und dir verschiedene Feedbacks geben. Ein Top-Auto wie der Red Bull oder Ferrari benötigen ein anderes Setup als zum Beispiel der Williams. Falls du also mit dem Williams nicht um die Kurven kommst, dann liegt das nicht an einem Spielfehler, sondern daran, dass der Williams ein viel schlechteres Aerodynamikpaket hat als der Red Bull.

In der Karriere kannst du den Williams allerdings zurück zu alter Stärke führen und über mehrere Saisons weiterentwickeln. Insbesondere für Anfänger ist dieser Modus perfekt, denn du kannst dir aussuchen, wie schnell die KI fahren soll.

F1 22 hat manuelle Boxenstopps

Die manuellen Boxenstopps sind ein brandneues Feature in F1 22. Wir finden, dass dies die bedeutendste Änderung im Multiplayer-Rennspiel ist, denn du musst das Timing der manuellen Boxenstopps perfektionieren. Wenn du das nicht tust, können die Boxenstoppzeiten länger als acht Sekunden dauern. Das führt dazu, dass man in einer vollen Lobby zahlreiche Positionen verliert. Wir würden daher empfehlen, die manuellen Boxenstopps im Offline-Modus zu testen. Das gleiche gilt übrigens auch für die Position in der Startaufstellung. Findet man seinen Platz nicht, wird man um ein paar Meter strafversetzt. Und das kann weh tun.

Die Simulationseinstellungen in F1 22 sind im Vergleich zu F1 2021 massiv verbessert worden. Es gibt ein tiefgehendes Erlebnis, das langjährige Fans der Serie genießen werden. Es gibt einen Übertragungsmodus, der passives Gameplay ermöglicht. Wenn du den Übertragungsmodus aktivierst, werden bei jeder Formationsrunde, jedem Safety Car oder Boxenstopp Zwischensequenzen gestartet. Du musst deine Boxenstopps nicht perfekt timen oder dich darauf konzentrieren, Kollisionen während des Safety Cars zu vermeiden. In diesen Sequenzen kannst du ihn baumeln lassen.

Wir haben festgestellt, dass der Übertragungsmodus besser für Ligarennen und Multiplayer-Events geeignet ist, da Zusammenstöße zwischen den Fahrern in der Regel vermieden werden. Man kann eine kleine Pause vom Rennen machen, und jeder, der schon einmal ein Ligarennen gespielt hat, weiß, dass das manchmal nötig ist. Auf der anderen Seite verliert man ein wenig den Charme, aber das musst du wissen.

F1 22 Review | Story, Spielfunktionen und Multiplayer-Modi

Codemasters hat in F1 22 wieder die Spielmodi eingeführt, die man erwarten konnte. Du kannst am klassischen Karrieremodus teilnehmen oder My Team auswählen und dein eigenes Team zum Ruhm führen.

My Team hat massive Verbesserungen erhalten, da drei verschiedene Skalierungspunkte zur Verfügung stehen. Du kannst zwischen den Optionen Newcomer, Challenger und Front Runner wählen. Du solltest jedoch wissen, dass die Herausforderung um das Zehnfache schwieriger wird, wenn man die Option Front Runner wählt. Da du ja aber der nächste Möchtegern-Esportler bist, rein da.

In Bezug auf die Spielmodi hat Codemasters die Authentizität der Teilnahme an einer F1-Meisterschaft verbessert. Zum Beispiel wird das entscheidungsbasierte Gameplay über die Team-Interviews hinaus auf die Entscheidungen des Spielers für seine langfristige Rennkarriere ausgeweitet. Im Gegenzug erhalten wir eine größere Kontrolle über die klassischen Spielmodi Karriere und Mein Team.

Du kannst My Team oder Karriere mit einem anderen Freund zocken, da das Spiel den Koop-Modus unterstützt. Noch besser ist der Cross-Play-Multiplayer, der in Formel 1 eingeführt wird. Endlich können wir auf der Xbox, der PlayStation und dem PC gegeneinander antreten. Das geht aber erst in der Zukunft, aktuell ist nur Cross-Konsolen-Gameplay möglich. Das wiederum gilt nicht für den PC, Origin und Steam können aktuell nicht miteinander spielen. Wann das Crossplay-Update kommt, ist noch unklar.

Ein weiteres Feature, das Codemasters in die Next-Generation-Version von F1 integriert hat, ist VR. Allerdings ist diese Funktion auf diejenigen beschränkt, die ein VR-Headset für den PC besitzen. Du kannst die folgenden Headsets verwenden, um F1 22 in VR zu erleben:

• Meta Quest 2
• Oculus Rift S
• Vive Cosmos
• HTC Vive

Braking Point ist kein Teil von F1 22, wobei das weniger überraschend ist, da die Story im letzten Spiel beendet wurde. Vielleicht bekommen wir für F1 23 einen ähnlichen Spielmodi mit neuen Charakteren.

F1 22 Review | F1 Life

Wir haben noch nie so viel Customization-Möglichkeiten in einem Formel-1-Spiel gesehen wie in dem neuen Modus "F1 Life".

In F1 Life kannst du alle kosmetischen Dinge in allen verschiedenen Varianten verändern. So kannst du nicht nur das Aussehen deines Pros samt Kleidung und Helm verändern und deine Autos lackieren, nein, du kannst sogar dein Ingame-Zuhause so gestalten wie du willst. Echt crazy, wie viel Mühe sich Codies und EA hier gemacht haben.

Die Mikrotransaktionen sind die sogenannten Pitcoins, die man sich durch eine Art Battle Pass freischalten kann. Die Pitcoins können aber nur für die Kosmetik ausgegeben werden, Pay-to-Win ist hier gar kein Aspekt. Wer seine Kontrahenten mit einem coolen Helm oder einer wilden Lackierung beeindrucken will, der kann das gerne machen. Ist aber kein Muss.

Die neuen Supercars sind auch über diesen Modus freischaltbar. Welche neuen Autos es gibt, könnt ihr unter diesem Link nachlesen. Erwartet aber nicht, dass die Autos genauso schnell wie die F1-Boliden sind.

F1 22 Review | Unser Fazit: 8/10

EA und Codemasters ist hier ein richtiges Meisterwerk gelungen. Im Vergleich zu F1 2021 macht das neue Spiel deutliche Fortschritte. Der Spagat zwischen Arcade und Simulation ist definitiv gelungen. Das Gameplay ist im positiven Sinne schwerer geworden, der Spieler wird mehr gefordert, ohne dass er überfordert wird. Anfänger können sich über die Offline-Modi an das Spiel herantasten, fortgeschrittene Spieler werden in diversen Online-Ligen den größten Rennspaß finden.
Im Spiel sind uns bis jetzt tatsächlich nur wenige Bugs aufgefallen, die das Gameplay groß beeinträchtigen. Das war auch schon mal ganz anders in den vergangenen Jahren. Leider unterstützt das Spiel unserer Meinung nach noch zu sehr das Fahren mit Fahrhilfen, so ist man mit ABS teils deutlich schneller als ohne, und das sollte nicht so sein. Dennoch gehen probs raus für dieses echt gelungene Spiel.