Stray im Test (PC) | Der Katzensimulator

Stray ist ein wundervolles Abenteuer, das euer Herz dahinschmelzen lässt und super entspannt ist. Findet in unserer Rezension heraus, warum wir den Katzensimulator lieben.

Stray Test PC
Warum ist Stray so fantastisch? Finden wir es heraus. | © Annapurna

Alles beginnt mit einem Fall. Einem Sturz in Ungnade. Ein langer, schmerzhafter Sturz von der friedlichen Außenwelt hinunter in die dunklen, geheimnisvollen Slums der Dead City. Aber wie wir alle wissen, landet eine Katze immer auf den Pfoten. Stray ist ein neues Abenteuerspiel von Entwickler BlueTwelve Studios und Publisher Annapurna Interactive und ja, es ist das lang erwartete Katzenspiel, über das alle reden. Ist es mehr als nur ein witziger Katzenmsimulator – ist Stray wirklich so großartig, wie wir es uns erhofft haben?

Achtung: In dieser Rezension wird nicht gespoilert, ihr sollt die Story selbst erleben können.

📌 Quick FactsStray
Release:19. July 2022
Price:29,99 €
Platform:PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S, macOS
Developer:

BlueTwelve Studio

Publisher: Annapurna Interactive
Genre:Third-Person Adventure

Stray Review: Was passt, das passt

In Stray schlüpft ihr ins Fell einer kleinen Katze. Euer Ziel ist es, aus der Dead City zu entkommen, einem cyberpunkigen Ort, der von der Außenwelt abgeschottet ist und nur von Robotern bevölkert wird. Um das zu erreichen, hüpft, springt, kriecht und krabbelt ihr durch eine Vielzahl von linearen und hubartigen Levels. Auch wenn Stray weiß, wie man ein großartiges Set Piece hinbekommt, sind es die Hubs, die uns wirklich begeistert haben. Von Anfang bis Ende haben wir es geliebt, die verschiedenen Bereiche zu erkunden, die nicht nur clever gestaltet sind, sondern auch mit verschiedenen Charakteren, Sammelobjekten und Nebenquests gefüllt sind. Stray hat ein wunderbares Tempo und bietet immer wieder neue Werkzeuge und Möglichkeiten zur Erkundung, zum Durchqueren und ja, sogar zum Kämpfen (aber darüber wollen wir hier nicht mehr verraten).

Stray World
Die Welt in Stray ist absolut traumhaft. | © Annapurna

Eines der besten Dinge an Stray ist die Katze selbst – also unser Protagonist. Die Animationen sind einfach großartig und man kann alles tun, was man sich gerade vorstellt. Ihr könnt in Kisten klettern. Ihr könnt Teppiche zerkratzen. Ihr könnt euch zusammenrollen und ein Nickerchen machen. Ihr habt sogar eine extra Miautaste! Was will man denn bitte mehr? Es ist schlicht und einfach ein tolles Gefühl, die Katze zu steuern. Auch wenn die Sprünge nicht immer völlig frei sind, sondern kontextabhängig, hat man trotzdem immer das Gefühl, die volle Kontrolle über das Kätzchen zu haben.


Stray Review: Love, Death & Robots

Menschen sind in der Spielwelt übrigens nirgends zu finden, jeder um uns herum ist eine Form von Roboter. Einer davon ist sogar unser persönlicher Begleiter im Spiel, eine kleine, gesprächige Drohne namens B-12. Im Laufe des Spiels steht die Freundschaft zwischen B-12 und der Katze im Mittelpunkt der Story und sie entwickelt sich immer mehr, je weiter wir vorankommen. Leider war das einer der Teile des Spiels, die wir am wenigsten mochten. B-12 ist einfach ein bisschen zu langweilig. Er ist super im Türen hacken und um mit anderen Robotern zu reden, und ja, seine Hintergrundgeschichte ist schon irgendwie interessant, aber Stray hat es nie geschafft, dass wir uns wirklich um B-12 sorgen.

Stray Robots
Die Roboterfiguren sind das Herz und die Seele von Stray. | © Annapurna

Und das ist leider sehr schade, da die Entwickler mit den anderen Robotern im Spiel absolut fantastische Arbeit geleistet haben. Gleich zu Beginn finden wir uns in den Slums wieder, wo wir auf eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Robotern namens The Outsiders treffen, die das absolute Herzstück des Spiels sind. Stray erzählt seine Geschichte auf einfache, nicht übertriebene Art, aber mit einer Effizienz und Anmut, dass einfach wirklich alles perfekt passt. Obwohl das Spiel keine Sprachausgabe hat, werden die Charaktere durch die Animationen und das Sounddesign phänomenal dargestellt und wir haben uns Hals über Kopf in sie verliebt.

Stray Review: Lo-Fi Beats zum Mitschnurren

In Stray werdet ihr euch aber nicht nur in eure Roboterfreunde verlieben , sondern auch in die Welt selbst. Die Dead City ist ein stilistischer Volltreffer. Auch wenn Stray das Rad in Sachen Cyberpunk-Design nicht neu erfindet, so schafft es doch die Welt absolut brillant darzustellen, ohne jemals zu sehr zu übertreiben. Also reden wir mal über Vibes – über die Stimmung im Spiel. Denn wenn Stray vor allem eines ist, dann ist es ein Spiel mit guten Vibes.

Stray Vibes
Stray Review: Die Vibes sind der Shit. | © Annapurna

Sicher, im Kern geht es um eine dramatische Geschichte über Menschlichkeit, Freundschaft, Überleben und alles drumherum. Aber die Atmosphäre ist eine der entspanntesten und besten, die wir je in einem Spiel erlebt haben. Wir wollen einfach nur in dieser seltsamen, aber wunderschönen Welt eintauchen. Einfach als coole Katze mit unseren chilligen Roboter-Kumpels abhängen. Ein besonderes Lob geht an den Komponisten Yann van der Cruyssen, der einen absoluten Knaller als Soundtrack abgeliefert hat. Mit dramatischen Scores, Lo-Fi-Beats und schrägen Gitarrenmelodien unterstützt die Musik in Stray perfekt die Gesamtatmosphäre des Spiels.

Die wunderbare Stimmung kommt am stärksten in der ersten Hälfte des Spiels auf, die sich für uns im Grunde perfekt anfühlte. Gegen Ende des Spiels fällt Stray leider ein bisschen ab. Das Spiel ist nie schlecht, aber wir hatten das Gefühl, dass sich im späteren Verlauf einige Abschnitte etwas in die Länge ziehen und nicht ganz so fein ausgearbeitet sind wie der Großteil des Spiels. Und obwohl das Spiel sehr starke Arbeit leistet, wenn es darum geht, dem Spieler immer wieder neue Werkzeuge und Gameplay-Elemente an die Hand zu geben, hätte es eine weitere große Neuerung im letzten Teil des Spiels vertragen können. Auch das Ende war für uns etwas unbefriedigend, da es ziemlich abrupt ist. Trotzdem... die Stimmung ist einfach der Hammer!

Stray Review: Fazit

Stray ist ein wunderbares Spiel, in das man sich sehr leicht verlieben und verlieren kann. Selbst wenn man kein Katzenmensch ist, dauert es maximal fünf Minuten, bis man völlig in die Welt von Stray abgetaucht ist. Die Entwickler wollten eine schräge, verrückte Einzigartigkeit schaffen, und das ist ihnen voll gelungen. Zumindest zum größten Teil. Zwar sind einige Story-Elemente und das Cyberpunk-Setting nicht sonderlich originell, aber die große Welt aus der kleinen Perspektive einer Katze zu sehen, macht unglaublich viel Spaß und fesselt uns an den Bildschirm.

Und haben wir schon die Stimmung erwähnt? Wir können gar nicht genug betonen, wie schön die Atmosphäre in Stray ist und wie entspannend, aber auch bewegend das Setting ist. Wir haben unser Abenteuer als Katze geliebt und können es nur weiterempfehlen.

Wertung: 82/100


Lukas Ballat

Lukas hat Lehramt für Englisch und Geschichte studiert, bringt euch jetzt aber alles zu Call of Duty und Gaming bei und kümmert sich auch um Partner-Projekte und Kampagnen. Neben Shootern spielt er vor allem Souls-Likes, scheut aber auch nicht vor Diablo-Grind zurück....